Inhalt: Die zeitgenössische Geschichtsschreibung malt alles, was mit dem
Dritten Reich zusammenhängt, nur in negativen Farben. Das trifft
besonders dann zu, wenn von Juden die Rede ist. Die Auswanderung
der Juden aus dem Dritten Reich wird oft als eine Art Geheimaktion
dargestellt, als hätten die Juden, die Deutschland verlassen wollten,
sich gegen den Willen der deutschen Behörden, oft bei Nacht und
Nebel, heimlich über die Grenze schleichen und dabei ihre gesamte
Habe und ihr Vermögen zurücklassen müssen.
Die Wahrheit ist, daß die Auswanderung von der deutschen Regierung
gewünscht wurde und vielfach unter einem immer stärker werdenden
Druck stattfand. Sie war keine wilde Flucht, sondern ein durch
rechtliche Bestimmungen geregeltes Geschehen. Weckerts Büchlein
erläutert diese Bestimmungen und liefert so zu dem überlieferten
verzerrten Bild der jüdischen Auswanderung aus Deutschland die
fehlende Ergänzung.
Die deutschen Behörden und die jüdischen Organisationen haben
zum Zweck der Auswanderung eng zusammengearbeitet. Die an
einer Auswanderung interessierten Juden wurden von allen Seiten
ausführlich beraten und ihnen wurde zahlreiche Hilfe zuteil. Von
einer geheimen Flucht, bei Nacht und Nebel über irgendeine Grenze
kann gar keine Rede sein. Im Gegenteil. Der deutschen Regierung lag
daran, die Juden aus dem Land zu bekommen. Es wäre widersinnig
gewesen, wenn sie sie daran gehindert hätte.
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